
#sucht
Stille Opfer der Sucht
Ein Text von Kilian Fritsch
Dauer: 11 min.

Das folgende Interview behandelt Themen wie Sucht, psychische Belastungen und familiäre Schwierigkeiten, die für manche Menschen belastend oder auslösend wirken können. Wenn Sie sich mit diesen Themen unwohl fühlen oder Unterstützung benötigen, empfehlen wir, das Interview in einem sicheren Umfeld zu lesen oder ggf. professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Um die Identität der Protagonistin und ihrer Familie zu schützen, wurden die Namen geändert.
In diesem Interview sprechen wir mit Marie, einer 23-jährigen Studentin aus Linz, die heute in Wien lebt. Aufgewachsen in einem schwierigen Umfeld mit suchtkranken Eltern, blickt sie auf eine prägende und herausfordernde Kindheit zurück. Ihre Erfahrungen, die von Schmerz, Verlust und der ständigen Konfrontation mit den Schatten der Sucht geprägt sind, haben sie zu der jungen Frau gemacht, die sie heute ist.
Marie erzählt uns von Momenten, die ihre Kindheit maßgeblich beeinflussten, wie etwa dem Tag, an dem sie „eine Dose mit Spritzen in der Wohnung ihrer Mutter“ fand.
In diesem Gespräch gewährt sie uns einen tiefen Einblick in das Leben eines jungen Menschen, der trotz aller Widrigkeiten nie den Glauben an sich selbst verloren hat.
Was sind deine ersten Erinnerungen, wenn du an deine Kindheit zurückdenkst?
Also, ich würde meine Kindheit als sehr schön betrachten. Es gab zwar immer mal wieder Probleme, aber grundsätzlich sind meine Erinnerungen an die Kindheit größtenteils positiv. Es ist nicht so, dass ich nur negative Erinnerungen habe.
Meine ersten Erinnerungen sind, dass meine Eltern oft gestritten haben. Sie waren damals noch zusammen, und ich kann mich gut erinnern, dass es sehr viel Streit gab. Ich konnte damals nicht verstehen, warum sie so oft stritten und was das Problem war. Ich erinnere mich auch an viele Umzüge und an die Trennung meiner Eltern. Wir sind sehr oft umgezogen, deshalb hatte ich nicht wirklich ein festes “Zuhause”. Es war eher ein Ort, an dem wir lebten.
Kam dir etwas anders vor als in anderen Familien?
Als kleines Kind weiß man nicht, wie es bei anderen Familien ist. Alles, was du wahrnimmst, scheint normal. Wenn viel gestritten wird oder du von einem Elternteil zum anderen ziehst, dann hältst du das für normal, weil du nichts anderes kennst. Später, als ich älter war, fiel mir dann auf, dass andere Mütter zum Beispiel Energie hatten, um eine Jause zu machen oder zum Elternabend zu gehen. Meine Schwester hat mir schon mit sechs Jahren die Pausenbrote geschmiert, wir waren immer sehr selbstständig. Mir fiel auch auf, dass wir oft finanzielle Probleme hatten, die bei anderen nicht so präsent schienen. Zum Beispiel bekamen wir für Klassenfahrten oft Unterstützung vom Elternverein, und ich merkte, dass meine Mutter in vielen Situationen einfach nicht richtig mitmachen konnte.
Wann wurde dir bewusst, dass deine Eltern ein Suchtproblem haben?
Das ging recht schnell. Es gab einen Wohnungsbrand, nach dem meine Mutter obdachlos wurde. Die Ursache war ein Adventskranz, der Feuer gefangen hatte. Wir übernachteten bei verschiedenen Leuten. Ich erinnere mich, dass sie völlig überfordert war. Wir verbrachten viel Zeit bei meinem Vater, der aber auch seine eigenen Probleme hatte. Mein Vater trank viel Alkohol, und als Kind habe ich das natürlich bemerkt. Wenn er trank, wurde er aggressiver und streitlustiger.
Eines Tages fand ich eine Dose mit Spritzen in der Wohnung meiner Mutter, Ich wusste noch nicht, dass das etwas Schlimmes war. Meine Mutter nahm mir die Dose schnell weg. Monate später fand eine Hausdurchsuchung statt, bei der die Polizei uns als Kinder fragte, wo die Drogen seien. Da wurde mir klar, dass etwas nicht stimmte. Meine Mutter hatte einen Freund, der Drogen bei uns lagerte, was natürlich sehr gefährlich war überhaupt mit Kindern.
Hat deine Mutter das Sorgerecht verloren?
Das war nicht einfach. Ich weiß nicht genau, wie es mit dem Gerichtsbeschluss war, aber wir lebten dann bei meinem Vater und besuchten meine Mutter am Wochenende. Ich lebte bis zu meinem 18. Lebensjahr bei meinem Vater. Es gab viele verschiedene Phasen in dieser Zeit, sowohl bei ihm als auch bei meiner Mutter.
Wie war es für dich, von einem Tag auf den anderen von deiner Mutter wegzuziehen?
Als Kind nimmt man das nicht wirklich wahr. Ich kann mich nicht erinnern, wie ich das damals verarbeitet habe. Für mich war das einfach eine Situation, die ich spielerisch nahm, als wäre es nicht so ernst. Ich hatte einen Schutzmechanismus, der mir half, es nicht negativ zu sehen. Meine ältere Schwester Julia, die zwei Jahre älter ist als ich, hat die Situation viel intensiver wahrgenommen und als traumatisierend empfunden.
Unsere älteste Schwester Laura war zu der Zeit bereits ausgezogen und lebte in einer Wohngemeinschaft. Sie steckte gerade mitten in ihrer Matura-Zeit, als die Situation bei uns zu Hause eskalierte. Später sagte sie, dass dies eines der schlimmsten Jahre ihres Lebens gewesen sei.
Gab es Momente, wo du heimgekommen bist und deine Mutter offensichtlich unter dem Einfluss von Drogen stand?
Als Kind habe ich das nicht so wahrgenommen. Aber im Nachhinein weiß ich es natürlich. Früher dachte ich einfach, meine Mama ist besonders gut drauf und möchte viel mit mir spielen. Am nächsten Tag ist sie dann aber wieder nicht aus dem Bett gekommen. Solche Momente. Jetzt als Erwachsener merke ich es natürlich. Ich sehe, dass sie überdreht ist.
Gab es in deinem Fall jemanden aus deiner Familie, der dir helfen wollte?
In meiner Kindheit gab es niemanden, mit dem ich darüber reden konnte. Das Jugendamt wurde irgendwann mal eingeschaltet, aber ich erinnere mich nicht genau daran. Ab 13 Jahren hatte ich große psychische Probleme. Ich war sehr belastet und habe meine Jugend als sehr schwierig empfunden. Es ging mir wirklich schlecht.
Mit welchen Suchtproblemen hatte dein Vater & deine Mutter zu kämpfen?
Mein Vater war heroinabhängig. Er begann schon mit zwölf Jahren, Heroin zu konsumieren. Er hatte eine sehr schwierige Kindheit, wurde von seinem Vater geschlagen und lebte später auf der Straße. Im weiteren Verlauf konsumierte er weniger harte Drogen, sondern griff zu Alkohol und Marihuana. Er baute sogar selbst Marihuana an. Schon als Kinder wurde uns beigebracht, dass wir darüber mit niemandem sprechen dürfen. Meine Mutter kämpft bis heute mit verschiedensten Substanzen, dabei ist wirklich fast alles vertreten. Sie war auch schon oft „clean“, doch im Laufe der Jahre ist sie immer wieder rückfällig geworden.
Hattest du in deiner Jugend jemanden, mit dem du über deine Probleme sprechen konntest?
Nein, meine Jugend war sehr einsam. Meine ältere Schwester Julia begann ebenfalls Drogen zu konsumieren und zog sich immer mehr zurück. So verlor ich meine einzige Bezugsperson, da sie ihre eigenen Probleme hatte.
Hattest du in dieser Zeit ein Gefühl der Scham? Hast du dich wegen deiner Familie oder deiner Eltern geschämt?
Ich kann mich erinnern, dass ich zwischen 13 und 16 Jahren viel darüber gesprochen habe. Ich habe sofort mit fremden Menschen über mein Leben geredet. Ich musste das irgendwie loswerden. Ich habe andere Menschen damit belastet, weil ich viele schlimme Dinge erzählt habe. Wenn es eine „lustige“ Geschichte gab, habe ich alles ausgeplaudert. Heute bin ich viel vorsichtiger, wem ich mein Leben anvertraue und was ich erzähle. Damals habe ich das nicht als Scham empfunden. Ich glaube, ich habe einfach Aufmerksamkeit gebraucht. Ich war extrem verwahrlost und brauchte jemanden, der mir zuhört. Ich wollte nicht Mitleid, sondern einfach Hilfe. Das war eher der Punkt. Ich hatte viel Selbstzweifel, das Gefühl, nicht dazuzugehören. Ich dachte, ich sei anstrengend und nicht gut genug. Diese Selbstzweifel prägten mich, weil ich schwierige Dinge erlebt hatte, die ich nicht richtigverarbeitet habe. Ich suchte den Fehler immer bei mir selbst.
Warst du damals viel zu Hause oder hast du versucht, das zu vermeiden und warst häufig unterwegs?
Ich erinnere mich, dass ich zwischen 13 und 15 Jahren keine Freunde hatte. Ich war sehr einsam, und das war ein großes Thema für mich. Ich wollte unbedingt einen Freund haben, jemanden, der für mich da ist. Als ich dann nach Linz in die Schule ging, fiel es mir leichter, Leute kennenzulernen. Ich fand mehr Freunde. Das war eine große Erleichterung. Es war das erste Mal, dass ich so viele neue Menschen traf und fortging. Es war cool, die typischen Dinge zu erleben, wie das erste Mal einen Freund zu haben. Es fühlte sich gut an, ein Umfeld zu haben. Es war das erste Mal, dass ich außerhalb des Hauses etwas tun konnte und Menschen um mich hatte.
Hast du dann noch bei deinem Vater gewohnt, als du nach Linz gezogen bist? Oder bis wann? Hast du deine gesamte Jugend bei ihm verbracht?
Mit 18 war es bei meinem Vater einfach nicht mehr auszuhalten, weil er selbst psychische Probleme hatte und mit Alkohol kämpfte. Das hat er oft an uns ausgelassen.
Es gab nur noch Streitereien, und ich hatte viele Panikattacken. Es war schlimm. Ich bin oft von zu Hause abgehauen und habe bei fremden Menschen oder bei meiner Schwester Julia übernachtet. Irgendwann habe ich beschlossen, zu meiner Mama zu ziehen. Zu dieser Zeit war sie stabil, hatte eine Therapie gemacht und hat versucht, Arbeit zu finden. Das war das beste Jahr meines Lebens. Ich konnte endlich wieder eine gute Beziehung zu meiner Mama haben. Es war schön, Zeit mit ihr zu verbringen. In diesem Jahr machte ich Matura und hatte einen guten Freundeskreis. Ich war unabhängiger, da meine Mama mir mehr Freiheiten gab als mein Vater. Mein Vater war strenger. Zum Beispiel musste ich immer fragen, was ich zu essen nehmen durfte, und bekam wenig Taschengeld. Bei meiner Mama war das anders. Sie erlaubte mir mehr und gab mir viel mehr Freiheiten. Es war eine große Erleichterung. Meine Panikattacken wurden besser, und psychisch ging es mir viel besser.
Warst du damals in psychischer Behandlung?
Da ich extreme Schlafprobleme und Panikattacken hatte, sagte mein Vater irgendwann, dass wir zum Arzt gehen müssen. Er legte großen Wert darauf, dass es mir besser geht. Ich habe dann zwei oder drei Jahre Psychotherapie gemacht, was hilfreich war. Die Therapie half mir auch, die Entscheidung zu treffen, von meinem Vater wegzuziehen.
Wie war der Übergang ins Erwachsenenleben? Hat sich da etwas verändert?
Nachdem ich nach Wien zog, um zu studieren, lief alles gut. Doch mit meiner Mama ging es bergab, weil sie keine Aufgabe mehr hatte. Es tat ihr gut, für jemanden da zu sein. Ich fühlte mich schuldig, weil ich sie mit ihren Problemen allein ließ. Sie begann wieder zu trinken, und die Probleme nahmen zu. Es war eine coole Zeit, als ich mein neues Leben begann, in eine neue Stadt zog, neue Leute traf. Doch es fühlte sich nie ganz gut an. Selbst wenn es gut lief, wusste ich, dass es zu Hause chaotisch war. Ich wusste, wenn ich nicht mit meiner Mama telefonierte, war sie vielleicht psychotisch oder hat getrunken. Dasselbe bei meinem Papa. Es war immer ein bisschen beschissen. Du konntest dich nie darauf verlassen, dass etwas stabil war.
Hast du selbst einmal Probleme mit Drogen gehabt?
Ich selbst bin definitiv keine Suchtpersönlichkeit, und meine älteste Schwester Laura auch nicht – sie hat nie etwas ausprobiert. Meine zweite Schwester Julia hingegen ist leider abgerutscht. Ich denke, sie ist einfach anders mit den Erlebnissen umgegangen und hat dann selbst gemerkt, dass es ihr besser geht, wenn sie Drogen nimmt, was schließlich zu großen Problemen führte.
Zum Glück war es nur ein Jahr, in dem es wirklich schlimm war. Sie hat recht früh angefangen mit Drogen zu experimentieren, und es ging dann schnell bergab. Sie hat alles genommen aber ihr Hauptproblem war am Ende Heroin. Vor über einem Jahr ist sie in Therapie gegangen und ist jetzt ein ganz anderer Mensch. Es ging ihr nicht gut, der Körper gibt einfach auf, wenn man Drogen missbraucht. Sie war sehr dünn, hatte keine Energie und war körperlich sehr schwach. Aber sie hatte das Glück, rechtzeitig in Therapie zu kommen.
Wie ist es heute, Zeit mit deiner Mutter zu verbringen?
Meine Mama hat oft psychotische Episoden, die viel anstrengender sind, als man sich vorstellt. Es ist nicht so, dass sie völlig verrückt wird, sondern dass sich Trauma mit der Realität vermischt. Sie hatte Ängste, dass uns etwas zustoßen könnte oder dass wir gegen sie sind. Manchmal verschwand sie oder bestellte Dinge, weil sie glaubte, jemand wolle ihr schaden. Nach einer Episode brauchte sie Tage, um sich zu erholen, weil alles durcheinander war – Gedanken, Erinnerungen, Realität. Sie schwankte ständig zwischen „Es geht mir gut“ und „Alle sind böse.“ Es ist ein ständiger innerer Konflikt, der nach außen dringt. Vor einem Jahr war es besonders schlimm – eine sehr verletzliche und anstrengende Zeit für uns alle.
Es war hart, weil es weh tat, zu sehen, wie jemand, den du so gern hast, so leidet. Es geht nicht darum, dass es mir schlecht geht, sondern darum, dass ich ihr gerne helfen würde. Es tut mir weh, ihr nicht helfen zu können. Natürlich könnte man sagen: „Wir bringen sie ins Krankenhaus.“ Aber in Wirklichkeit muss die Person das selbst wissen. Man schwankt immer zwischen zwei Gefühlen: Wenn ich jetzt was mache, dann ist das Vertrauen kaputt, aber man will der Person auch nicht noch mehr schaden. Das Einzige, was man tun kann, ist zuzuhören und zu sagen: „Ja, das ist wirklich schlimm, was du denkst.“ Manchmal sagt man auch: „Beruhige dich, leg dich hin, trink einen Tee.“ Es ist, als würde man mit einem völlig aufgelösten Dreijährigen sprechen.
Hast du manchmal das Gefühl, dass deine Eltern dich im Stich gelassen haben?
Früher schon. Da war ich sehr wütend und hatte oft das Gefühl, ich habe einfach schlechte Eltern und kann nie mit einem Problem zu ihnen kommen. Ich habe immer alles allein gemacht. Das war oft mit viel Wut verbunden. Manchmal kommt das auch immer noch. Man denkt oft, dass die Freunde es viel leichter haben, weil ihre Eltern immer da sind oder sie nicht alles selbst regeln müssen. Auf der anderen Seite verstehe ich jetzt, dass es nicht mein Problem ist. Sie wollen nicht, dass es so ist, aber sie sind krank und können nicht anders. Es ist einfach, wie es ist. Es ist wie bei einer Erkältung, da kann man auch nichts dafür. Dasselbe gilt für Sucht oder andere psychische Krankheiten.
Wenn du an die Vergangenheit denkst und alles, was du durchgemacht hast, worauf bist du stolz?
Auf meine Stärke. Es ist ein Fluch und ein Segen, aber grundsätzlich bin ich sehr froh, dass ich sie habe. Ich bin resilient, kann extrem gut mit Stresssituationen umgehen und Hürden, die im Leben kommen, sehr gut meistern. Ich glaube, es hat mich einfach gelehrt, dass nicht alles das Ende der Welt bedeutet. Man kann immer an sich arbeiten und weitermachen. Es geht um die kleinen Momente im Leben. Und ich denke, das Wichtigste, was mir das Ganze beigebracht hat, ist, diese kleinen Momente wirklich zu schätzen.
Meine Freunde, die mich gut kennen, hören oft, wie ich bei jedem Essen sage, dass es das Beste ist, was ich je gegessen habe. Aber ich meine das wirklich so. Ich habe einfach eine enorme Wertschätzung für Situationen und Menschen, die nett zu mir sind. Das ist nicht selbstverständlich, nichts ist für mich selbstverständlich. Ich finde, das ist eine sehr positive Eigenschaft, und genau das schätze ich an mir selbst.
Gibt es noch etwas, das dir besonders wichtig ist zu teilen?
Mir ist wichtig zu sagen, dass Sucht allgegenwärtig ist und oft ein extremes Tabuthema darstellt. Viele Menschen haben ein bestimmtes Bild von Süchtigen vor Augen – wie ein Obdachloser, der am Bahnhof herumsitzt. Aber Sucht kann überall auftreten, und süchtige Menschen können in der Gesellschaft sehr gut funktionieren. Es ist mir wichtig, dass in der Suchtprävention, schon in der Schule, anders mit dem Thema umgegangen wird. Oft heißt es: “Drogen sind schlecht und du solltest sie niemals nehmen, weil du sonst wie ein Bahnhof-Junkie wirst.” Aber in Wirklichkeit ist es nicht so. Es gibt einen Grund, warum so viele Menschen süchtig werden: Drogen sind verführerisch. Du nimmst sie, fühlst dich gut, hast mehr Energie oder alle Probleme verschwinden. Aber auf Dauer macht es den Körper und Geist kaputt. Es ist wie ein Parasit.
Man sollte sich nicht schämen. Sucht ist eine psychische Krankheit, und das bedeutet nicht automatisch, dass man ein schlechter Mensch ist oder dass man sein Leben nicht unter Kontrolle hat. Meine Eltern waren gute Eltern, aber sie waren süchtig. Es ist einfach ein Problem. Wenn du als Jugendlicher merkst, dass deine Eltern süchtig sind, hol dir Hilfe. Du wirst dich vielleicht schämen, aber es ist auf lange Sicht die beste Lösung.
Falls Sie selbst mit Suchtproblemen zu kämpfen haben oder jemanden kennen, der betroffen ist, können Sie sich an die Suchthilfe Wien oder andere Beratungsstellen wenden. Für Kinder und Jugendliche steht zudem „Rat auf Draht“ unter der Telefonnummer 147 zur Verfügung, um schnelle Unterstützung und Beratung in Krisensituationen zu bieten. Zögern Sie nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen – Sie sind nicht allein.