Weißt du wie du ewig lebst? Sei ein Arschloch.
Ein Thema, das gerne totgeschwiegen wird. Ein Thema, das uns alle betrifft.
2020 sind in Österreich 91.599 Menschen verstorben, das sind rund 250 am Tag.
Macht Glaube es für die Hinterbliebenen einfacher? Wie kommt man dazu, Bestatter zu werden? Was sind die kuriosesten Wünsche der Hinterbliebenen, für den letzten Abschied, eines geliebten Menschen?
Marvin Bauer ist 29 Jahre alt, seine Entscheidung Bestatter zu werden, traf er bereits mit 16 Jahren. Im Gespräch erzählt er von seinen Ängsten, seinem Glauben und jenen Fällen, die sich in sein Gedächtnis gebrannt haben.
Empfindest du das Thema Tod in der Gesellschaft als ein Tabuthema?
Gesamtgesellschaftlich ist es immer schon schwierig gewesen, aber ich glaube heute haben jüngere Generationen einen anderen und einen etwas gelasseneren Umgang mit dem Thema. Personen aus älteren Generationen sind häufig noch religiöser geprägt und reden nicht so gerne und nicht so häufig darüber.
Als ich nach Österreich gekommen bin, insbesondere nach Wien, hatte ich viel über die romantische Beziehung der Wiener:innen zum Tod gehört und gelesen, aber persönlich erlebt muss ich sagen, habe ich sie bisher nur in vereinzelten Fällen. Ich glaube, auch hier in Wien ist es wie in vielen Gegenden, der Umgang mit dem Tod hängt von der Person selbst ab.
Was hat man für Lebenserfahrungen gemacht? Welche Begegnungen hat man selbst schon mit dem Tod gemacht? Macht man sich grundsätzlich Gedanken über den Tod? Wie steht man selbst dem Thema Tod gegenüber? Sieht man den Tod als Teil des Lebens oder als etwas Unabdingbares, dass man möglichst lange vor sich herschieben möchte?
Ich glaube den Umgang mit dem Tod kann man gar nicht auf eine ganze Gesellschaft pauschalisieren.
Hast du schon einmal jemanden aus deinem persönlichen Umfeld bestattet?
Aus meinem persönlichen Umfeld ja, aber nicht aus dem Nahbereich. Ich habe bereits Verwandte von Freunden, Bekannten oder Arbeitskollegen bestattet. Ich habe selbst bei der Bestattung einer Kollegin, die 2016 verstorben ist, mitgewirkt.
Was spricht für dich dafür oder dagegen, jemanden aus deiner eigenen Familie zu bestatten?
Das würde immer auf die Umstände ankommen. Würde jemand aus meinem nahen familiären Umfeld sterben, wäre es mir bei gewissen Teilen ein Bedürfnis oder ich würde sogar darauf bestehen, es selbst zu machen.
Auf der anderen Seite gibt es auch Dinge, die ich bei Familienmitgliedern nicht machen würde, weil ich denke, dass das für den Trauerprozess nicht förderlich ist. Das wäre zum einen die Abholung des Leichnams, sei es bei einem unnatürlichen oder natürlichen Tod. Und das andere, das ich nicht machen würde, ist die Durchführung der Trauerfeier. Wenn man für die Beerdigung auf dem Friedhof ist, will man nicht arbeiten.
Wie schützt man sich emotional, um nicht jeden Fall an sich herankommen zu lassen?
Mir hat immer eine aufgeschlossene Einstellung zum Tod und die Tatsache, dass ich mich schon immer für makabere Dinge interessiert habe, geholfen. Ich glaube, das ist den meisten Bestattern gemein. Aber auch wenn man nicht in gewisser Weise einen „Potscher“ in die Richtung hat und zimperlicher ist, ist es möglich in dem Beruf zu arbeiten, ohne mit Verstorbenen oder trauernden Angehörigen zu interagieren.
Ich habe das bereits während meiner Berufsschule in Deutschland erlebt, manche Schüler:innen meinten, sie würden sich psychologische Hilfe wünschen. Diejenigen sind nicht lange in dem Beruf geblieben.
Der Vorteil, den man als Bestatter:in hat, ist, dass man erst dann an den Schauplatz kommt, wenn der Tod schon eingetreten ist. Das bedeutet, im Gegensatz zu Personen, die in der Palliativpflege arbeiten, haben Bestatter:innen nicht das Problem, dass sie eine Beziehung zu den Personen aufbauen.
Genauso wenig entsteht in den meisten Fällen eine Beziehung zu den Angehörigen. Das sind Menschen, die ich in dem Moment in dem sie zur Tür hereinkommen das erste Mal sehe. Vielleicht noch einmal auf der Beerdigung und dann nie wieder.
Gibt es Bestatter:innen die psychiatrische Betreuung bekommen?
Psychiatrische Betreuung zu erhalten ist auf jeden Fall kein Ausschlusskriterium. Es ist nicht aber auch nicht notwendig, jede Person in diesem Betrieb in die traumatisierendsten Situationen zu begeben.
Beispielsweise sagen manche, grundsätzlich ist es in Ordnung, mit den Verstorbenen in Kontakt zu kommen. Wenn es allerdings in extreme Richtungen geht, beispielsweise jemand, der bereits lange Tod war, bevor er oder sie aufgefunden wurde, wäre es nicht sinnvoll oder notwendig, eine sensible Person hinzuschicken. Viele sagen auch tote Kinder gehen gar nicht, das sind häufig jene, die selbst Eltern sind. Und natürlich gibt es Leute, die mit Gerüchen oder visuellen Sinneseindrücken nicht klarkommen.
Gibt es Fälle, die du persönlich ablehnen würdest, weil es dir zu extrem wäre?
Ich persönlich habe meine Grenze noch nicht gefunden. Ich habe sowohl Babys, Kleinkinder, Kinder, sei es jetzt auf einen natürlichen Tod oder bei einem Unfall, Tode im Straßenverkehr bestattet. Ich habe bereits Verstorbene abgeholt, die ein halbes Jahr in der Wohnung gelegen sind, bevor sie entdeckt worden sind. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, in Zukunft einen Auftrag zu bekommen, den ich ablehnen würde.
Da du in diesem Bereich sehr abgehärtet zu sein scheinst, hast du Angst vor deinem eigenen Tod?
Vor dem Tod nicht, nein. Vor dem Prozess, der davor ist, schon.
Wovor hast du Angst?
Hauptsächlich vor dem Vergessen. Nicht vor dem vergessen werden, sondern davor, dass ich irgendwann nicht mehr weiß, wer ich bin, wer meine Familie ist, was ich mein Leben lang gemacht habe und in schlimmsten Stadien, wo ich bin.
Ich habe das schon gesehen und das ist das einzige, wovor ich wirklich Angst habe. Demenz.
Ich finde das ist eine furchterregende Vorstellung. Wir sind nun mal Wesen, die nur assoziativ und in Form von Erinnerungen mental mit der Umwelt interagieren können und wenn das nicht mehr gegeben ist, ist man nur noch eine leere Hülle, die vor sich hin existiert, weil unsere Gesetzgebung oder die Familie, die dann verantwortlich ist, es nicht übers Herz bringt, dieses Leben zu beenden. Man ist im eigenen Körper gefangen und kann nicht raus.
Woran glaubst du?
An gar nichts.
Glaubst du, dass Glaube es für die Hinterbliebenen leichter macht, mit dem Tod umzugehen?
Ja, auf jeden Fall. Ich glaube, das ist seit jeher schon der Grund und Sinn von Religionen oder einem spirituellen Glauben gewesen, dass man sich Dinge begründen kann, die wir als Mensch nicht begreifen können.
Ich glaube der Sinn dahinter ist es, sich zum einen erklären zu können und zum anderen, wenn man das ein bisschen zynisch formulieren kann, schön zu reden, was nach dem Tod passiert. Außerdem ist ein großer Aspekt der Religionen die Gemeinschaft, die in schwierigen Lebenssituationen unterstützend wirken kann. Denn ohne Glaube kann man sich den Tod schwer erklären, wenn man ihn nicht erlebt hat.
Es ist, als ob jemand sagen würde „Wir müssen reden.“, dann wird man nervös und weiß nicht, was auf einen zukommt. Aber wenn man ungefähr weiß, worum es geht, ist man demgegenüber ruhiger eingestellt.
Für die Hinterbliebenen ist es auch in dem Sinn leichter, dass die Gläubigen über die liturgische Vorgabe der römisch-katholischen Kirche Bescheid wissen. Wie eine Trauerfeier abläuft, welche Lieder dort gespielt werden, welche Psalmen oder Bibelstellen dort aufgesagt werden können. Einen Pfarrer zu haben, der das mit den Hinterbliebenen zusammen macht, hilft natürlich. Genauso wie Gottesdienste oder von der Religion begründete Trauertage, zum Beispiel Allerheiligen.
Gibt es Fälle, die dir nahe gehen oder kannst du dich explizit an einen Fall erinnern?
Es gibt ein, zwei Fälle, die mir nahe gegangen sind, in der Form, dass ich es nicht direkt wieder aus dem Gedächtnis löschen konnte.
Das ist zum einen ein Autounfall, bei dem ein 11-jährges Kind ums Leben gekommen ist und das andere ist ein 21- oder 22-jähriges Mädchen gewesen, das auf brutalste Art und Weise von ihrem Freund erstochen wurde. Da war ich dabei, die ganzen Wunden zu versorgen, weil die Familie noch einmal in den Sarg reinschauen wolle. Die Messerstiche mussten vernäht und überschminkt werden. Das ist mir schon ein bisschen nachgegangen.
Man muss sagen, „Gott sei Dank“ sind 95% der Fälle, die wir bearbeiten, Menschen, die in einem Alter waren, in dem man sagen kann, da darf man sterben.
Wieso hat dich der Tod des 11-jährigen Kindes mehr getroffen als der von anderen Kindern?
Es war hart zu sehen; zu sehen, wie schnell es gehen kann.
Die Familie war zu viert im Auto, die anderen drei haben keinen Kratzer abbekommen und das Kind, das hinten gesessen ist, ist auf furchtbare Art und Weise zu Tode gekommen.
Zum einen war es so unerwartet, zum anderen hat mich die Familie beim Beratungsgespräch sehr überrascht. Ich hätte mir vorgestellt sie sind völlig aufgelöst, die ganze Zeit über in Tränen, aber so war es nicht. Die Familie ist absolut gefasst und ruhig bei mir gesessen. Ich schätze, das war aufgrund des Schockzustandes. Der Unfall war zu dem Zeitpunkt vier Tage her.
Und zum anderen ist mir auch die Bestattung selbst und die Vorbereitungen dafür im Gedächtnis geblieben. Der Sarg war weiß lackiert, der wurde mit Fotos beklebt, die Blumendekoration war viel bunter als normalerweise, es waren andere Musikstücke und für den Kondukt auf dem Zentralfriedhof sind wir mit einer Kutsche von der Halle zur Grabstelle gefahren, das hatte ich noch nie zuvor erlebt.
Es ist mir mehr als Kuriosum als eine Tragödie in Erinnerung geblieben.
Was hat dich dazu bewegt, Bestatter zu werden?
Dass ich Bestatter geworden bin, war eine Verstrickung von Zufällen. Angefangen hat es im Rahmen eines Praktikums für die Schule. Ich habe mich dort sehr wohlgefühlt und habe meine Ausbildung zum Bestatter in Deutschland angefangen.
Während des zweiten Lehrjahres bin ich dann nach Österreich gezogen, um dort festzustellen, dass es kein Lehrberuf ist und ich mir die bisherige Ausbildung nicht anrechnen lassen kann. Dementsprechend habe ich dann ein Jahr lang Biologie studiert und nebenbei habe ich hier bei der Bestattung PAX gearbeitet. Der damalige Chef hat mir eine Vollzeit-Stelle angeboten und ich habe mein Studium abgebrochen. 2019 habe ich die Konzessionsprüfung in Österreich abgelegt.
Ist der Beruf des Bestatters ein gut bezahlter Beruf?
Es ist ein Handwerksberuf und so ist er auch bezahlt.
Du sagst, du hast schon immer einen Hang zu makaberen Dingen, was kann ich mir darunter vorstellen?
Schon als ich sehr klein war, habe ich bereits Medical Detectives im Fernsehen geschaut. Mit acht hatte ich bereits vier Bücher über die menschliche Anatomie Zuhause, die ich wegen der Bilder durchgeblättert habe. Ich habe tote Insekten in Gläsern an verschiedenen Stellen in meinem Zimmer aufgestellt und habe zugeschaut, ob der Standort, einen Einfluss auf die Verwesung hat.
Wie reagieren neue Menschen in deinem Umfeld auf deinen Beruf?
Ich bin froh, dass die meisten sehr aufgeschlossen reagieren. Es ist ein super Eisbrecher, wenn die Konversation nur schleppend in Gang kommt und der Smalltalk über das Wetter bereits zu Ende ist. Meistens kommt dann die Frage nach dem Beruf und wenn ich dann erzähle, dass ich Bestatter bin, ist das Gespräch für die nächsten eineinhalb Stunden gesichert. Fast jede:r hat Fragen zu diesem Thema. Es ist ein Thema, das jeden betrifft. Es gibt auch Personen, die das ablehnen, die sich beispielsweise vor dem Beruf ekeln. Einfach weil sie falsche Vorstellungen davon haben. Negative Begegnungen hatte ich erst ein-, zweimal. Leute, die gesagt haben, wir Bestatter:innen seien Halsabschneider, weil Beerdigungen so teuer sind und man für jede Beerdigung zu einem Bestattungsinstitut gehen muss. Aber nach einer zweistündigen Diskussion habe ich auf diese Person überzeugt, dass das, was wir machen, Sinn macht und auch die Preise in der Regel nicht halsabschneiderisch sind, sondern ein riesiger Aufwand dahintersteckt. Die Kosten dementsprechend auch gerechtfertigt sind.
In welchem Rahmen bewegen sich die Kosten für eine Beerdigung?
Ein durchschnittliches Begräbnis bewegt sich zwischen 5000-6000 Euro. Das beinhaltet einen mittelpreisigen Sarg, Musik von einer CD, zwei Kränze, ein Sarggesteck, Parten, die verschickt werden können, die Grabpflege, Friedhofsgebühren (Nutzungsrecht der Grabstelle, Aufbahrungshalle, Grabaushub), die Überführungen, und den Pfarrer.
Wenn es etwas ganz Einfaches sein soll, ist das auch schon um 2000 Euro möglich.
Dürfte ich eine Urne in meinem Wohnzimmer aufstellen?
Ja aber im Gegensatz zu Niederösterreich darf man sie in Wien nicht selbst beisetzen. In Wien bekommt man die Genehmigung, die Urne Zuhause aufzubewahren auf eine bestimmte Zeit. Das sind in der Regel zehn Jahre. In so einem Fall muss von dem/der Eigentümer:in der Immobilie sowie von allen nahen Familienangehörigen eine schriftliche Einverständnis eingeholt werden. Zudem muss ein Grundriss übermittelt werden, wo die Urne aufgestellt wird. Das dient dazu, damit das Magistrat sieht, dass man nichts pietätsloses mit dieser Urne vorhat.
Geht der Trend Richtung Einäscherung?
Wir haben diesbezüglich ein starkes West-Ost Gefälle in Österreich. In den westlichen Bundesländern und in Wien, als multikulturelle Stadt ist die Einäscherungsrate relativ hoch meistens über 50%. In ländlicheren Gegenden, beispielsweise in Niederösterreich, gibt es wesentlich weniger Feuerbestattungen als Erdbestattungen.
Ich glaube die Tendenz geht sehr stark weg vom Friedhof. Gerade weil Familien heutzutage nicht mehr so wie vor 100-150 Jahren konzentriert an einem Ort leben.
Ein weiterer Aspekt ist die Religiosität, die mit den jüngeren Generationen abnimmt.
Weißt du schon, wie du bestattet werden möchtest?
Ohne Tamtam, ohne Pfarrer und ohne irgendwas. Auf jeden Fall eine Feuerbestattung.
Man entwickelt einen gewissen Zynismus gegenüber diesem überkandidelten Lobpreisen von Verstorbenen, das teilweise auf den Friedhöfen, bei den Trauerfeiern stattfindet.
Ich habe mal einen auf dem Friedhof getroffen, der meinte: Weißt du wie du ewig lebst? Sei ein Arschloch. Weil, geh mal auf den Friedhof und schau dir die Grabstellen an, da liegen nur die supertollen Leute und kein einziges Arschloch.
Gibt es abgesehen von Feuerbestattungen noch andere Trends bei Bestattungen?
Es wird viel gemacht im Bereich Digitalisierung. Es gibt bereits digitale Kondolenzbücher und Grabsteine.
In Graz gibt es eine Aschenstreuwiese. Dort wird die Asche ausgestreut, es gibt keine Gräber, aber eine Website, auf der man einen digitalen Grabstein hat, dieser kann individuell gestaltet werden. Zudem können Beiträge in einem Buch hinterlassen und Kerzen angezündet werden.
Ansonsten gibt es Veränderungen bei den Trauerfeiern. Es geht weg von einem klassischen Streichquartett, mittlerweile gibt bunte Lichter und es werden Leinwände aufgestellt. Es gibt Livestreams, die auf der ganzen Welt geteilt werden können.
Auch bezüglich der Beisetzung selbst verändert sich viel. Wo man beisetzen kann, wie man beisetzen kann. Dadurch, dass die Gesetze in den letzten zehn, zwanzig Jahren gelockert wurden, im Bezug darauf, was man mit Urnen machen kann. Im Umfeld von Wien sprießen die Friedwälder aus dem Boden. Das sind Wälder, in denen Urnen beigesetzt werden können. Eine Seebestattung, das ist zum Beispiel auf einem Abschnitt der Donau möglich, wird heute auch wesentlich häufiger gewählt.
Die Bereitschaft für Körperspenden steigt auch. Früher hat die Anatomie noch bezahlt, wenn man seinen Körper zur Verfügung gestellt hat. Mittlerweile muss man dafür 500-600 Euro bezahlen, da der Andrang so hoch ist und die kosten für die Abholung vom anatomischen Institut getragen werden. Oft machen es die Menschen mit dem Gedanken das Geld für die Beerdigung zu sparen und gleichzeitig etwas Gutes zu tun.
Wie wichtig ist der letzte Wunsch des Verstorbenen und inwieweit können die Angehörigen darüber hinweg entscheiden?
Grundsätzlich kann nicht über den Wunsch des Verstorbenen hinweg entschieden werden. Im Gesetz steht, dieser ist maßgeblich für die Art und Weise der Bestattung.
Wenn allerdings kein Wunsch vorhanden ist, müssen das die Angehörigen unter sich ausmachen. Normalerweise versucht man, das diplomatisch zu ordnen, in manchen Fällen ist das aber nicht möglich.
Es gibt aber in den jeweiligen Landesgesetzen gewisse Rangfolgen, wer entscheiden darf, wie die Bestattung auszusehen hat. Ehepartner:innen stehen beispielsweise über den Geschwistern des Verstorbenen. Wenn dasselbe Familienverhältnis herrscht, kommt es darauf an, wer zuerst den Auftrag für die Beerdigung erteilt.
Problematisch ist es, wenn die Verstorbene Person zu Lebzeiten nie mit den Angehörigen darüber gesprochen hat. Woher sollen sie es wissen? Das ist eine Belastung für die Angehörigen, zusätzlich zum Gefühl der Trauer kommt die Frage hoch: Mache ich irgendwas falsch?
Was waren die kuriosesten Wünsche der Angehörigen?
Wir haben schon einen Nudisten nackt beerdigt, wir haben schon jemanden mit einem Kuscheltier voller Cannabis beerdigt, mit Bier und Spielkarten. Auf einer griechisch-orthodoxen Beerdigung haben die Angehörigen Joghurt und Wein in die Grabstelle gekippt.
Bei einer Baptisten Beerdigung hat sich jede:r vor der Beerdigung neben dem offenen Sarg fotografieren lassen.
Ansonsten gibt es Sachen, die andere vielleicht als kurios empfinden würden, ich aber eher nicht. Wir haben auf einer Beerdigung schon „Always Look On The Bright Side Of Life” gespielt.